Los Angeles County Museum of Art
Die älteste Institution von L.A. in Sachen Kunst lässt sich mit den Worten „enzyklopädisch“ oder „ausufernd“ beschreiben. Der aktuelle Standort des Los Angeles County Museum of Art auf der Miracle Mile wurde 1965 eröffnet und seitdem immer wieder erweitert. Mittlerweile ist es das größte Museum im Westen der Vereinigten Staaten. Die 135.000 Exponate umfassende Sammlung beherbergt Kunst aus 6.000 Jahren. Darunter befinden sich einige der meistfotografierten Outdoor-Skulpturen der Museumswelt, wie z. B. die verblüffende Levitated Mass von Michael Heizer und Urban Light von Chris Burden. Jedes Jahr bietet das Museum um die 40 Ausstellungen sowie einen dynamischen Veranstaltungskalender, darunter die Film-Matinée am Dienstag und die picknickfreundliche Reihe Jazz at LACMA (findet an den Sommerwochenenden jede Woche statt, was in L.A. von April bis November bedeutet). An den kostenlosen Führungen, die im Laufe des Tages angeboten werden, kann jeder teilnehmen. Bei den individuellen, kostenpflichtigen Führungen durch Experten lernen Sie vor oder nach den regulären Öffnungszeiten so unterschiedliche Künstler wie Henri Matisse, Ai Weiwei, Diego Rivera und Catherine Opie genauer kennen. In einem besonderen Ausstellungsbereich, bei sonntäglichen Aktivitäten und einer kostenlosen Mitgliedschaft, inklusive freiem Eintritt für das Kind und einen Erwachsenen an jedem Tag des Jahres, kommen auch Kinder auf ihre Kosten. Experten-Tipp: Planen Sie für den Museumsbesuch mehrere Stunden ein, und tanken Sie mittags in der Ray’s & Stark Bar bei Holzofen-Pizza neue Energie. Wenn Sie die Outdoor-Skulpturen gerne ohne die Menschenmassen erleben möchten, besuchen Sie das Gelände früh am Morgen oder mittwochs, wenn das Museum geschlossen ist und eine herrliche Ruhe herrscht.
Dieses innovative Einkaufszentrum unter freiem Himmel in Culver City, das 2016 eröffnet wurde, ist etwas für wahre Entdecker. Sechs Gebäude beherbergen Geschäfte, Popup-Stores und kreative Unternehmen, die sich dem First-to-Market-Konzept verschrieben haben. Dieser Ort entwickelt sich ständig weiter. Dabei finden hier die unterschiedlichsten Unternehmen vorübergehend (Haushaltswaren von St. Frank, Schuhe von Charlotte Stone) oder dauerhaft (die erste Bird Brooklyn-Filiale an der Westküste, die Herrenboutique Magasin oder der Designer-Laden Poketo) einen Platz. Auch einigen südkalifornischen Lieblingsläden sollten Sie einen Besuch abstatten, z. B. The Edit von Freda Salvador und Janessa Leone für Schuhe und Hüte oder Reservoir L.A. für eine geschmackssichere Auswahl örtlicher Modemarken. Tollen Eiskaffee gibt es im Blue Bottle, Acai-Bowls im São Acai und Tacos im Loqui, ein absolutes Muss. Zwischen zahlreichen Kakteen und Sukkulenten kann man in den Außenbereichen im Hängesessel eine entspannte Shopping-Pause einlegen. Es lohnt sich auch ein Blick in den Platform-Veranstaltungskalender, denn es gibt immer wieder Freiluftkonzerte, Filmvorführungen und Food-Festivals. Experten-Tipp: Nehmen Sie sich 35 Minuten Zeit für ein Aesop Express Facial in dem kultigen australischen Kosmetikgeschäft. Dieser Shop ist eines von nur vier Geschäften dieser Marke weltweit.
Bei seiner Eröffnung 2015 sorgte dieses Museum wegen seiner umfassenden Sammlung zeitgenössischer Kunst sowie des von Diller Scofidio + Renfro entworfenen Gebäudes für Furore, denn es erinnert an eine futuristische Honigwabe. Doch mit nur einer Ausstellung wurde es weltberühmt, der Installation mit dem Titel Infinity Mirrored Rooms – The Souls of Millions of Light Years Away der Künstlerin Yayoi Kusama, die aus tausenden blinkender LEDs besteht. (Das Folgeprojekt der Künstlerin, Longing for Eternity, wurde 2017 ausgestellt.) In diesem Museum, das von den Philanthropen Eli und Edythe Broad gegründet wurde, gibt es viel zu bestaunen. In der Dauerausstellung im 3. Stock, der ohne Stützen auskommt und durch hunderte von Oberlichtern erhellt wird, ist die beträchtliche Sammlung der Broads mit Werken von Kara Walker, Barbara Kruger, Jasper Johns, Jean-Michel Basquiat und vielen anderen zu bewundern. Eingeweihte besuchen das Museum unter der Woche, weil dann weniger Betrieb ist. Aber auch rund um wichtige Feiertage und Anlässe wie Halloween und dem Weltfrauentag werden spannende und bisweilen provokante Führungen angeboten. Experten-Tipp: Der Eintritt ist grundsätzlich kostenlos. Wenn Sie sich mit jemandem dort verabreden möchten oder mit einer Gruppe kommen, ist es jedoch ratsam, im Voraus ein Online-Ticket zu buchen. Diese sind immer ab dem Ersten des Monats für den Folgemonat erhältlich. Das gilt auch für die Räume von Kusama. Einstündige Gruppenführungen vor oder nach den regulären Öffnungszeiten sollten mindestens zwei Wochen im Voraus gebucht werden. Der Infinity Mirrored Room ist darin nicht enthalten. Eine Reservierung im Otium, dem angesagten Restaurant des bekannten Kochs Timothy Hollingsworth neben dem Museum ist ebenfalls ratsam.
The Museum of Contemporary Art
Das 1979 gegründete Museum hat einen klaren Auftrag: Kunst, die nach 1940 entstanden ist, zu bewahren, auszustellen und zu deuten. Die dabei eingesetzten Methoden verändern sich jedoch ständig. An drei separaten Orten in der Stadt stehen fortschrittlich denkende Künstlerinnen und Künstler des 20. und 21. Jahrhunderts im Mittelpunkt. Starten Sie am Standort Grand Avenue direkt bei Eröffnung um 11 Uhr. So können Sie die emotionalen Farbstudien von Mark Rothko in aller Ruhe betrachten. Nachdem Sie Werke von so namhaften Künstlerinnen und Künstlern wie Robert Rauschenberg, Joan Miró und Nijideka Akunyili Crosby (von der das Wandgemälde stammt, das das Gebäude umspannt) bewundert haben, holen Sie sich im Lemonade Café etwas zum Mittagessen, das Sie auf der Sculpture Plaza verspeisen können. Gut 1,5 km entfernt können Sie mit derselben Eintrittskarte das Geffen Contemporary at MOCA betreten, das 1983 nach dem Umbau eines ehemaligen Lagers für Polizeiwagen durch Frank Gehry in Little Tokyo eröffnet wurde. Heutzutage sind hier die experimentelleren Werke des Museums zu finden. Wer sich für Architektur begeistern kann, sollte auch dem 3. Standort einen Besuch abstatten, dem MOCA Pacific Design Center, das gut 15 km entfernt in West Hollywood liegt. (Für den 4. MOCA-Standort namens Double Negative ist ein deutlich größerer Umweg nötig, denn es handelt sich um ein Land Art-Kunstwerk von Michael Heizer mitten in der Wüste von Nevada.) Dank der Vorträge über Kunst, Filmvorführungen und Live-Konzerte in Kombination mit Food Trucks sind MOCA Grand und Geffen nicht nur kulturelle, sondern auch soziale Zentren. Experten-Tipp: Wer sich intensiver mit den Sammlungen befassen möchte, sollte die individuell anpassbare Führung durch Fachkräfte buchen (mehrere Wochen im Voraus reservieren). Wer es trubeliger mag, besucht das Museum donnerstags zwischen 17 und 20 Uhr, wenn der Eintritt kostenlos ist.
Wenn man einem bestimmten Ort den „besten Ausblick von ganz L.A.“ zuschreibt, kann man sich trefflich streiten. Doch das Getty Center ist zweifellos ein Anwärter für diese Auszeichnung. Die Vorfreude, die auf dem Weg zu diesem Kunst- und Kulturzentrum entsteht, bei der Anfahrt zum Parkplatz oder in der Tram den Hügel hinauf, tut dem keinen Abbruch. Oben auf dem Hügel werden die Besucher mit einem atemberaubenden Blick auf das Zentrum und den Pazifik, grüne Parks und eine Reihe moderner Gebäude des renommierten Architekten Richard Meier belohnt. Durchstöbern Sie einen Nachmittag lang die vielseitige Kunstsammlung, die Werke vom 17. bis zum 21. Jahrhundert umfasst, unter anderem von Rembrandt, Renoir, Manet und Van Gogh (seine Schwertlilien sind hier das beliebteste Gemälde). Danach erkunden Sie am frühen Abend den von Robert Irwin gestalteten Central Garden, darunter das beeindruckende Becken mit schwimmenden Azaleen. Im Anschluss gönnen Sie sich ein mehrgängiges Abendessen im The Restaurant. Wenn Sie bei Ihrem Besuch den richtigen Zeitpunkt erwischen, können Sie vielleicht einer Live-Band zuhören oder an einer Weinverkostung teilnehmen. Der randvolle Veranstaltungskalender des Museums hat viel zu bieten. Experten-Tipp: Am späten Nachmittag nehmen die Besucherströme deutlich ab. Samstags ist das Museum bis 21 Uhr geöffnet.
Nennen wir es den Zauber von Hollywood: Seit seiner Eröffnung 1964 hat sich dieser Vergnügungspark immer wieder neu erfunden und immer ambitioniertere Erlebnisse in Anlehnung an Blockbuster-Filme geschaffen. Für Harry Potter-Fans ist ein Besuch in Hogsmeade im Rahmen von The Wizarding World of Harry Potter ein absolutes Muss. Für Adrenalin-Junkies dagegen empfiehlt sich Peter Jackson’s King Kong 360 3-D und die immersive Simulatorfahrt von Fast & Furious: Supercharged. Wer noch intensiver in den Park eintauchen möchte, bucht die VIP Experience. Bei den Fahrgeschäften bekommen Sie eine besondere Eskorte zum Anfang der Warteschlange. Dazu kommen Frühstück, ein privates Mittagessen, das vom obersten Koch der Studios zubereitet wird, ein Parkservice sowie Zugang zum Studiogelände, wo Sie unzählige Kulissen und Requisiten bestaunen können. (Die Verfügbarkeit dieser Führungen hängt von den Produktionszeitplänen ab.) Durch die Restaurants und das riesige Kino im angrenzenden Universal CityWalk lohnt sich ein Besuch der Studios einmal mehr, besonders rund um die großen Feiertage. Dann wird alles spektakulär dekoriert, vom „Grinchmas“ in der Weihnachtszeit bis zum chinesischen Neujahrsfest. Experten-Tipp: Laden Sie die Universal Studios-App herunter und richten Sie sie so ein, dass Sie eine Meldung erhalten, wenn die Wartezeit bei bestimmten Fahrgeschäften nur noch fünf Minuten beträgt.
Das Besondere am ursprünglichen Museum von J. Paul Getty ist neben den Exponaten in den Innenräumen die Atmosphäre des Anwesens. Als der milliardenschwere Ölmagnat 1974 beschloss, ein Museum für seine umfassende Antikensammlung zu bauen, empfand er das Gebäude einer antiken römischen Villa nach, die durch einen Ausbruch des Vesuvs verschüttet worden war. Die bemalten Decken, römischen Säulen und Marmorböden des Anwesens sind die ideale Umgebung für die rund 44.000 Objekte umfassende Sammlung etruskischer, griechischer und römischer Kunstwerke (unbedingt sehenswert ist die Bronzestatue von Herkules, vermutlich aus dem Jahr 125). Wenn Sie auf dem rund 25 Hektar umfassenden Gelände zwischen Bronzestatuen, Fresken und dem Reflexionsbecken stehen, ist der weite Blick auf den Pazifik einer der wenigen Hinweise darauf, dass Sie sich in Kalifornien befinden. Eine regelmäßige Abfolge von Theateraufführungen, Lesungen und Fachvorträgen im Amphitheater im Freien sorgt Tag und Nacht für ein abwechslungsreiches Programm. Experten-Tipp: In der Getty Villa ist der Eintritt zwar kostenlos, doch das Ticket mit festem Zeitfenster muss im Voraus online gebucht werden. Nehmen Sie unbedingt an der 40-minütigen Führung durch die vier römischen Gärten teil, die immer donnerstags und samstags stattfindet und faszinierende Einblicke in Mythologie und Geschichte bietet.
In Partnerschaft mit Afar.